Über die montleartists
In zwei nahe am Schloss Wilheminenberg gelegenen Wiener Gründerzeitvillen werden befristete Arbeits- und Wohnräumlichkeiten für Kreativschaffende zu Sonderkonditionen zur Verfügung gestellt. Benannt ist das Kreativ-Programm nach Wilhelmine von Montléart, einer adeligen Wohltäterin im Wien des ausgehenden 19. Jahrhunderts, die im Schloss gelebt hat und sich im späteren Leben als "Engel vom Wilhelminenberg" karitativen Aufgaben widmete.
Das Kreativ-Programm ist Teil eines mehrjährigen Quartiersentwicklungsprozesses, bei dem neue Formen eines nachhaltigen und sozial zukunftsfähigen Wohnens und Zusammenlebens entstehen sollen. Den Rahmen bildet eine solidar-ökonomische Immobilienbewirtschaftung.
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Mehr Info„Leben am Wilhelminenberg“, so der Titel des privatwirtschaftlichen Immobilienentwicklungsprojektes im 16.Wiener Gemeindebezirk, will nach den Prinzipien der solidar-ökonomischen Immobilienbewirtschaftung neue Standards im gründerzeitlichen, mietenregulierten Mietwohnbau setzen. Neben dem Ziel einer wirtschaftlichen, technischen, sozialen, städtebaulichen und architektonischen Nachhaltigkeit soll nach den Vorstellungen des Liegenschaftseigentümers den Beziehungen unter den involvierten Menschen Priorität vor der Immobilie eingeräumt werden: „Die Liegenschaft soll den Menschen dienen und nicht umgekehrt“. Angestrebt wird ein Ausgleich zwischen den verschiedenen Stakeholdern der Liegenschaft, insbesondere EigentümerInnen, MieterInnen und Nachbarschaft, sowie zwischen Mensch – Umwelt – Architektur. Die Einbindung von Kunst und kreativen Disziplinen soll den Prozess begleiten und öffnen, neue Impulse liefern sowie zum Community Building der Mietenden und Nachbarn beitragen. Benannt ist das Kreativ-Programm nach Wilhelmine Montléart-Sachsen-Curland, einer adeligen Wohltäterin im Wien des ausgehenden 19. Jahrhunderts, die im nahegelegenen Schloss Wilhelminenberg gelebt hat. Sie wurde auch der „Engel vom Wilhelminenberg“ genannt.
Leben & arbeiten als montleartist
Es stehen eine große Dachgeschoss-Maisonette sowie zwei Arbeitsateliers mit unterschiedlicher Infrastruktur zur gemeinschaftlichen Nutzung zur Verfügung. Das heißt, alle Räumlichkeiten werden gemeinschaftlich bewohnt und genutzt, wobei die Dachgeschoß-Maisonette über drei Schlafzimmer für je einen MontLeArtist-Resident zur ausschließlichen Privatnutzung verfügt.
Wer wird montleartist?
Der inhaltliche Fokus des Programms liegt auf künstlerisch-kreativen Arbeiten und Praktiken, die die Beziehung Mensch-Gebäude-Umwelt thematisieren und ihre Zukunft visionieren. Kreative Disziplinen werden als soziale Praxis betrachtet, die Zukunftsvisionen und Lösungen für ein nachhaltiges Miteinander entwickeln.
Beispiele sind:
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Malerei, Zeichnung
Fokus „Mensch“ – Portraits, Lebenssituationen, Communities -
„Socially engaged art“
Kunst als soziale Praxis, die das Zusammenleben der Menschen und das Verhältnis Mensch-Umwelt thematisiert -
Circular design, cradle to cradle
Designlösungen für eine Kreislaufwirtschaft -
Social design
Designlösungen für neue Formen des Mehrgenerationen-Zusammenlebens
MontLeArtists können grundsätzlich ihrer eigenen kreativen Tätigkeit und ihren Projekten nachgehen. Der Kontext des Programmes - das community building für neue Formen des Wohnens und Lebens - soll dabei sowohl Inspiration geben als auch liefern. Der Arbeitsprozess und die Arbeitsergebnisse sollen den MieterInnen, der Nachbarschaft sowie geladenen Stakeholdern in Veranstaltungen sichtbar gemacht und zur Diskussion gestellt werden. Möglichkeiten dafür sind:
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Ausstellung/Präsentation
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Open Studio Hours
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Open Studio Day
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Einladung zum Austausch und zur gemeinsamen Diskussion
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Workshops
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gemeinsames Kochen
Anzahl und Organisation der Veranstaltungen sowie aktive Ansprache der AnrainerInnen, MieterInnen, NachbarInnen und Stakeholder sind Teil der Leistungen, zu denen sich die TeilnehmerInnen bekennen. Dies wird jeweils zu Beginn einer MontLeArtists-Residency nach Vorlage eines Konzeptes vereinbart. Die Aktivitäten erfolgen grundsätzlich in Eigeninitiative und Selbstorganisation, wobei das Team des Programmes organisatorische Unterstützung anbieten kann.
Konditionen des Projektes
DAUER & KOSTEN
Die MontLeArtists-Residencies werden 2x jährlich für jeweils 5 Monate an ausgewählte montleartists vergeben: März bis Juli und September bis Jänner. Bewerbungen sind laufend online möglich. Über die Vergabe entscheidet eine Jury.
Die Gebühr pro MontLeArtists-Residency ist 300,– zzgl. 10 % USt. = 330,- Euro/Monat. Die Kaution beträgt 1.000,- Euro.
LEISTUNGEN & GEGENLEISTUNGEN
Es wird ein befristeter Nutzungsvertrag vergeben, der folgende Leistungen und Gegenleistungen enthält:
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Jede MontLeArtists-Residency beinhaltet neben den Arbeitsmöglichkeiten auch jeweils 1 Schlafmöglichkeit sowie die gemeinschaftliche Nutzung der gesamten Infrastruktur (siehe STUDIOS).
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Die MontLeArtists verpflichten sich, im Zeitraum ihrer Residency den Arbeitsprozess sowie die Arbeitsergebnisse allen MieterInnen, der Nachbarschaft sowie am Immobilienprojekt beteiligten Stakeholdern sichtbar und zugänglich zu machen.
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Die MontLeArtists verpflichten sich dabei zur aktiven Ansprache der MieterInnen, NachbarInnen und Stakeholder.
montleartist werden
Initiativbewerbungen sind laufend online möglich. Über die Vergabe entscheidet unsere Kuratorin: Kriterien sind hierbei die Qualität der bisherigen künstlerischen bzw. kreativen Arbeiten, die klare Verbindung zu den im Programm genannten Themen und Schwerpunkten sowie ein Motivationsschreiben. Bewerbungen sind online über das Bewerbungsformular einzureichen.
Zudem erfolgt in Kooperation mit institutionellen PartnerInnen eine gezielte Ansprache und Vorschläge potentieller TeilnehmerInnen.
Location & Events
Team & Partner
Katrin Sturm
Kuratorin
Katrin Sturm ist Kuratorin und somit Haupt-Ansprechpartnerin für alle montleartists und entscheidet über die Vergabe. Sie ist Malerin und Bildhauerin, lebt und arbeitet im Weinviertel und Frankreich. Seit 20 Jahren Partizipation an Hermann Nitschs Orgien und Mysterientheater. Anhängerin des Aktionismus und der expressiven Kunst.
Doris Rothauer
Büro für Transfer
Doris Rothauer unterstützt mit ihrem BÜRO FÜR TRANSFER als Strategie- und Impactberaterin, Expertin und Autorin den Kunst- und Kreativbereich in seiner Wirkungs-orientierung und Nachhaltigkeit. Ihre Mission ist es, gesellschaftlichen und sozialen Wandel durch Kunst, Design und Kreativität zu fördern und mitzugestalten.
Gabriel Roland
Vienna Design Week
Gabriel Roland ist Direktor der VIENNA DESIGN WEEK, Österreichs größtem kuratierten Designfestival. In dieser Funktion zeichnet er neben der Leitung für viele Kooperationsprojekte, auch international, verantwortlich und engagiert sich für die Vernetzung und gesellschaftliche Relevanz der Designszene.
Alexander Ertler
Eigentümer
Alexander Ertler ist als Social Impact Advisor und Investor tätig. Nach dem Exit eines frühen Internetunternehmens lebte er 1 Jahr mit seiner Familie in Tansania und begleitet seitdem zahlreiche Sozialunternehmen und Impactorganisationen. Sein Fokus liegt dabei einerseits auf Systemwandel und andererseits im Immobiliensektor, wobei Immobilien im Eigenbesitz impactorientiert entwickelt und gemanagt werden.